Auch dieses Jahr hat sich die Volkssternwarte Hattingen wieder am deutschlandweiten Astronomietag beteiligt. Schnell war auf dem Untermarkt in der Hattinger Altstadt unser Pavillion aufgebaut. Kostenlose Informationen zum "Internationalen Jahr der Astronomie 2009" und druckfrische Einsteigerliteratur zu erschwinglichen Preisen wurden bereitgestellt.
Am heutigen Tag sollte durch uns die Möglichkeit der Sonnenbeobachtung für eine breite Bevölkerung gegeben werden. Doch in den ersten Stunden verhinderte eine Wolkenschicht den Blick auf unser Tagesgestirn. Um die verschiedenen Teleskoptypen zu erläutern und um einen Blick durch astronomische Teleskope zu ermöglichen, wurden alle Optiken auf den Wetterhahn einer nahegelegenen Kirche gerichtet.
"Der Hahn steht ja verkehrt herum!" oder "Das Auge vom Hahn hat ja ein Loch!" und "Der Hahn hat je ein Kabel!" (Blitzableiter)
waren die Erkenntnisse vieler Besucher welche das Angebot genutzt haben.
Gegen 14:30 Uhr hatten wir das Glück eines wolkenlosen Himmels. Nun waren alle Teleskope von den Besuchern belegt. Zeitweise bildeten sich Schlangen an den Teleskopen.
Was gab es zu sehen? Ein Newton-Teleskop mit einer Brennweite von 762mm und einer Öffnung von 152mm sowie ein Refraktor mit 480mm Brennweite und einer Öffnung von 80mm waren mit einer Filterfolie versehen, welche eine visuelle Beobachtung der Sonne im Weißlicht ermöglicht, da diese Folie das Sonnenlicht um den Faktor 100000 abschwächt. Das besondere Highlight war der Blick durch unser PST (Personal Solar Teleskope). Dieses spezielle Teleskop ermöglicht den Anblick der Sonne im H-alpha-Licht. Mit H-alpha bezeichnet man die rote Wasserstoffemissionslinie mit einer Wellenlänge von 656,3 nm (Nanometer). Dadurch werden die Granulation der Sonnenoberfläche und Protuberanzen sichtbar. Die heute vorhandenen Protuberanzen am Sonnenrand gaben unwiederbringliche Anblicke.
(Es sei auch an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, NIEMALS ungeschützt mit einer Optik, und sei es ein Fernglas, in die Sonne zu sehen. Dieses würde zur sofortigen Erblindung führen!!!)
Diese An- und Durchblicke waren für viele der Besucher Neuland. Schnell kam die Frage nach mehr auf. Leider mussten wir darauf hinweisen, dass wir keine eigene Beobachtungsstation besitzen. Obwohl alle astronomischen Bestandteile einer Volkssternwarte vorhanden sind (Beobachtungskuppel, schwere astronomische Montierung, digitale Steuerung, Teleskope, digitale Kameras) bleibt ein großes Problem: Wir haben (noch) keine an einer dunklen Stelle im Hattinger Umfeld gelegene kleine Fläche, auf welcher wir unsere Sternwarte aufbauen können.
Wir bewerten den 7. Astronomietag für uns als vollen Erfolg. Viele sehr interessante Gespräche wurden geführt und viele Fragen konnten durch unsere Vereinsmitglieder beantwortet werden.
Als nächster öffentlicher Beobachtungstermin steht bereits der 9.Mai 2009 auf dem Untermarkt in der Hattinger Altstadt fest.
